Mischreibungsprüfstand

Der Mischreibungsprüfstand ist für die Untersuchung von geschmierten kreiszylindrischen Radialgleitlagern konzipiert. Die Versuche fokussieren sich auf das Einlauf- und Verschleißverhalten von langsamen und hochbelasteten Gleitlagern, können jedoch durch geringfügige Modifikationen auch andere Bereiche der Stribeck-Kurve abdecken.

Auf der Prüfwelle zwischen zwei Stützlagern befindet sich das Prüfgehäuse mit eingebautem Prüflager. Durch mehrere Wegsensoren und Ausrichtungsketten lässt sich die Wellenverlagerung und Neigung während des Versuches messen und einstellen. Ein hydraulischer Zylinder bringt direkt am Prüfcontainer die stationäre Kraft auf, was Flächenpressungen bis zu 20 MPa ermöglicht. Zur Nutzung eines großen Drehzahlbereiches kann die Prüfwelle direkt oder über ein Übersetzungsgetriebe mit dem Drehstrommotor gekoppelt werden. Durch die elektrische Isolierung von Prüfwelle und Prüflager kann mit Hilfe des Kontaktwiderstands das Einlaufverhalten von Gleitlagern untersucht werden. Zur Charakterisierung des Verschleißes und der Oberfläche wird eine Koordinatenmessmaschine herangezogen.

Zur Schmierung des Prüflagers lassen sich unterschiedliche Ölaggregate mit dem Mischreibungsprüfstand kombinieren, wobei die Schmierung druck- oder volumenstromgeregelt sein kann. Die Bandbreite an möglichen Testschmierstoffen reicht von ISO-VG-32 bis ISO-VG-320.

Eine Vielzahl von Untersuchungen sind am Mischreibungsprüfstand möglich, u.a. Single-Blade-Installationen, instationäre Versuche, Einfluss der Ölreinheitsklassen auf das Lagerverhalten. Die gewonnen Messergebnisse werden am Institut ebenfalls zur Weiterentwicklung der internen Gleitlagerberechnungsprogramme herangezogen.

Wesentliche Prüfstandsdaten: